Wird Omikron zur großen Chance?

Wird Omikron zur großen Chance?

Dezember 7, 2021 Aus Von Thomas Breithaupt

Noch ist nicht klar, welche Folgen die Omikron-Variante des Coronavirus genau hat. Es mehren sich jedoch die Hinweise, dass es sich um eine Schwächung des Virus handeln könnte. Die US-Großbank JPMorgan sieht dies nun als optimale Chance für schwächelnde Unternehmen – und deren Anleger.

Omikron verbreitet sich

Es ist knapp eine Woche her, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Omikron-Variante des Corona-Virus, die erstmals in Südafrika entdeckt wurde, als “ bedenklich “ eingestuft hat. Inzwischen sind Fälle in mehr als 20 Ländern entdeckt worden, einige davon sind sogar älter als die aus Südafrika bekannten. Es steht fest, dass die Omikron-Variante mehrere Mutationen im Spike-Protein aufweist, welches für das Andocken an menschliche Zellen entscheidend ist und gegen das auch alle bisherigen Impfstoffe wirken. Das ist bedenklich, denn es ist unklar, ob die Variante mit diesen Mutationen infektiöser ist als bisherige Varianten, und ob sie schwerere Krankheiten verursacht und wie gut die bestehenden Impfstoffe vor ihr schützen. Da solche Unsicherheiten immer schädlich für die Finanzmärkte sind, sind die Börsenindizes weltweit in den letzten Tagen stark eingebrochen. „Der Dax und der US-amerikanische S&P-500 sind seit Donnerstag um rund 4 Prozent gefallen, der Weltindex MSCI World um 3,5 Prozent,“ so Robin Frenzel CEO der Engel & Völkers Capital AG. Die Engel & Völkers Capital AG agiert als unabhängiger Investment Manager für Immobilieninvestitionen sowie Anbieter für Strukturierung und Bereitstellung von maßgeschneiderten Finanzierungslösungen für Projektentwickler und Bestandshalter.

Pandemie bald zu Ende?

Dem widerspricht nun aber die US-Großbank JPMorgan. Sie sieht die Möglichkeit, dass die Omikron-Variante die Pandemie nicht wieder verschlimmert, sondern im Gegensatz dazu ihr baldiges Ende einleitet. Diese Ansicht stützt sich auf Berichte aus Südafrika, wonach mit der Virusmutante infizierte Menschen ungewöhnliche, aber im Großen und Ganzen milde Krankheitsverläufe aufwiesen. Daraus ergibt sich der Verdacht, dass Omikron zwar ansteckender ist als seine Vorgänger, aber weniger tödlich. Sollte dies der Fall sein, würde sich die Virusvariante rasch weltweit ausbreiten. Zum einen würden sich in der gleichen Zeit mehr Menschen mit Omikron infizieren als mit den älteren Varianten, allerdings wäre dies dann von geringerer Bedeutung. Eine derartige Mutation haben die meisten Viren in der Vergangenheit durchlaufen. Die Spanische Grippe, an der vor 100 Jahren schätzungsweise bis zu 50 Millionen Menschen starben, mutierte ab 1920 zu einer harmlosen Grippe-Variante, die noch heute existiert – ohne nennenswerte Bedrohung für die Menschheit.

Diese Aktien werden empfohlen

Omikron könnte nach Ansicht von JPMorgan zu einem Katalysator für die Finanzmärkte werden. Aus diesem Grund sehen sie den jüngsten Ausverkauf als günstigen Zeitpunkt für Investitionen zyklischer Aktien, Rohstoffe und Sektoren, die sich bald erholen könnten. Die drei Bereiche, von denen die Analysten sprechen, überlappen sich in gewisser Weise. Zyklische Aktien sind solche, deren Geschäft stark von der Konjunktur abhängig ist. Beispiele aus Deutschland wären die Autohersteller BMW, Daimler und VW. Ihr Geschäft läuft besser, wenn die Konjunktur brummt. In der Krise kaufen die Menschen noch Strom und Toilettenpapier, aber selten ein neues Auto. Auch Firmen, die wegen der Corona-Krise schließen mussten und deshalb von einer Wiedereröffnung profitieren würden, sind in der Regel solche zyklischen Werte. Reiseunternehmen und Fluggesellschaften würden in diese Kategorie fallen, aber auch Eventveranstalter wie Eventim.

(FE)