Hedgefonds Archegos Capital Management und die Schuldenspirale

Hedgefonds Archegos Capital Management und die Schuldenspirale

Juni 9, 2021 Aus Von Thomas Breithaupt

Hedgefonds Archegos Capital Management und die Schuldenspirale – Der Hedgefonds (*Begriff) Archegos Capital Management machte nicht nur die Börse nervös, auch die Banken waren betroffen. Außer der Deutschen Bank waren noch betroffen, Goldman Sachs, die Credit Suisse und die japanische Investmentbank Nomura. Der Grund: .. der Archegos Capital Management konnte seine Schulden nicht mehr bedienen. So verloren die Banken Milliarden Euro.

Hedgefonds Archegos Capital Management – was war passiert?

Wer ist Schuld? Der US-Amerikaner Bill Hwang ist Chef des Hedgefonds Archegos Capital Management. Der Hedgefonds des Investors Bill Hwang hatte in großem Umfang auf US-Aktien und teilweise dubiose chinesische Technologieaktien gesetzt. Der Fonds war Kunde bei zahlreichen renommierten Investmentbanken und kaufte über sie mit teilweise geliehenem Geld in Milliardenhöhe die entsprechenden Aktien. Der Hedgefonds konnte Schulden nicht mehr ausgleichen, in der Folge haben die Großbanken Hwang gezwungen, viele seiner Aktienpositionen zu Geld zu machen, um ihre Forderungen zumindest teilweise begleichen zu können.

Milliardenverluste bei Banken

Der Ausfall des Hedgefonds Archegos Capital zog aber immer weitere Kreise, dies dürfte mehrere Großbanken teuer zu stehen kommen. An den Börsen waren die Aktien zahlreicher Banken vor dem Hintergrund der Schieflage zeitweise massiv unter die Räder geraten. Der Zahlungsausfall des Fonds bescherte Investmentbanken Milliardenverluste.

Hedgefonds-Pleiten wegen riskanten Anlagestrategien

Archegos Capital war kein Einzelfall, schon in der Vergangenheit hatten einzelne spektakuläre Hedgefonds-Pleiten große Wellen geschlagen. Hedgefonds sind in der Vergangenheit oft ins Gerede gekommen, da ein Misslingen ihrer teilweise riskanten Anlagestrategien Kettenreaktionen in der Finanzbranche und den Märkten auslösen können. Finanzmarktregulierer diskutieren derzeit eifrig, wie derartige Pleiten in Zukunft verhindert werden könnten. Auch US-Finanzministerin Janet Yellen will die Risiken für das Finanzsystem durch Hedgefonds stärker untersuchen lassen. Dazu soll eine eigens dafür geschaffene Expertengruppe wiederbelebt werden. Archegos Capital wurde als „Family Office“ geführt, also eine Art exklusiver privater Verwalter nur für das eigene Vermögen. Da Hwang theoretisch nur sein eigenes Geld investierte hatte, galten für ihn weniger strikte Richtlinien als für andere Hedgefonds, die Kundengeld investieren. Möglicherweise wird die US-Börsenaufsicht SEC ihre Regeln hier nun nachschärfen. Sollte sich zudem herausstellen, dass Hwang doch auch mit fremdem Geld agiert hatte, bekäme er ohnedies Probleme mit den Aufsehern.